WiPsych Universe! Einführung in Wirtschaftspsychologie-belegerinnen! Blumates!
Die Pfingstwoche ist sogut wie geschafft und nur noch ein lästiger Feiertag trennt uns vom normal-blumigen Business/University-Mix – aber mit eurem Support schaffen wir das alles – im House of Orchideen! Viele Blumates haben nach der letzten Party nach Lillie gefragt – vielen Dank! Sie hatte wohl ihre Hausaufgaben rechtzeitig am Montag abgegeben und vom Lehrer auch eine 5-Sterne Bewertung erhalten! Nur der Mango-Maracuja-Saft, der befindet sich leider immernoch nicht im Club, auch wenn einige von euch schon seit Wochen vor der Bar campieren und mit blumigen Chants nach mehr Saft verlangen – danke für den Support – ihr seid – wie immer – großartig!
Beim letzten Event hatten wir eine nice Unplugged Session mit Kerzen und Smartphones. Für das aktuelle Event am Samstagabend hatten Blumates am Donnerstag zuvor einen großartigen Clou durchgezogen – DARFST DU ABER NIEMANDEN SAGEN – gibt sonst großen Shite-Storm und alle Orchideen im House wirbeln voll durcheinander: Einige Blumates haben MediaMarkt-LKWs mit Lambo verfolgt und sind dort aufgesprungen, um Kartons mit neuen Switch2-Konsolen gegen Blumendünger auszutauschen! Später waren dann ganz viele sauer auf Mediamarkt! Der Clou war aber notwendig, die Switch2-Konsolen haben 4K-Übertragung und korrekte Laufzeit für großes Filmabend im House of Orchideen! Viele Blumates wollten auch gerne Mario Kart World zocken, aber da war unsere Crew knallhart, denn Doctor S. hatte schon bald die Live-Schaltung zum House of Orchideen gestartet, denn sein neuer Movie Interaktionen & Rationalitätserwartungen hatte Premiere!
Das WiPsych-Universe erlebte in den Wochen davor noch drei Meet&Greets mit dem VWL Chairman Prof. HJS! Die Meet&Greet-Events fanden jeweils unter der Woche statt und Prof. HJS brachte Lieblingsfolien und Songtexte aus früheren Partys im House of Orchideen mit. Der Chairman klärte außerdem, dass die Blumates auf den Veranstaltungen genug Stoff für die nächste Führerscheinprüfung abbekommen – voll korrekt! Wer schon einmal mit den Blumates gefeiert hat, weiß dass selbst unter der Woche, obwohl noch gar nicht alles Business abgeschlossen ist, schon so heftig gefeiert wird, als wäre es Samstagnacht – erst Recht wenn der Chairman am Start ist! Die Blumates und auch die Blumengang-Crew waren also schon gut unterwegs, aber mit der Aussicht auf Mario Kart World und der Premiere des brandneuen Doctor S.-Movies, kommt die Feier dann so richtig in Gang!
Als dann schließlich das Kerzenlicht im House of Orchideen erlosch und die Blumates ihre Blicke auf die Bildschirme der bereitgestellten Switch2-Konsolen richteten, begann die Übertragung des zehnten Doctor S. Movies: Interaktionen & Rationalitätserwartungen. Schon der Vorspann zog uns alle zurück in die Welt der Wirtschaftspsychologie, als die Stimme des Erzählers erklang und erklärte: „Ein wesentlicher Teil wirtschaftlichen Handelns beruht auf der (direkten oder indirekten) Interaktion mit anderen & unseren Erwartungen an das Verhalten anderer!“ Die Blumates nickten zustimmend, einer von ihnen gab an: „Ich mach immer Background-Händler-Check beim Lambo-Kauf!“ – „Und ich hab immer Bodyguard im Blumengarten, damit die Nachbarn hier nichts klauen!“
Die Diskussion der Blumates wurde von einem „Man verzeihe mir das Bild zur Illustration, ich wollte den Zeitgeist einfangen….heute vielleicht unpassend…ganz bestimmt unpassend!“ unterbrochen und die Szene wechselte apprupt zu einer Abbildung eines Schönheitswettbewerbs von Keynes 1936! „Jawoll Ja!“ gröllten einige der männlichen Blumates, während einige weibliche Blumates die Augen verdrehten und süffisant entgegneten: „Bei der Wahl des schönsten Gesichts gewinnt dasjenige mit den meisten Stimmen, …“ Die Blumates schauten sich im House of Orchideen um und entdeckten überall nur die schönsten Gesichter des WiPsych-Universe! Basierend auf den Film wurden daraufhin die Strategien des Schönheitswettbewerbs angewandt:
- Die Anwendung des naiven Ansatzes wurde von lauten „k-level 0„-Chants begleitet und die Blumates wählten daraufhin das schönste Gesicht im House of Orchideen nach eigenem Ermessen. Das Ergebnis war nicht wirklich spekakulär, jede Anwesende erhielt eine Stimme, ihre eigene!
- Doctor S. drehte nun auf die 1. Reflexionsstufe (k-level 1): „Wähle das Gesicht, dass die meisten Menschen wählen würden!“ und die Blumates chanteten daraufhin: „Wo ist Lillie!?“, doch sie war weiterhin auf Saftsuche! Also wählten die Blumates erneut das Gesicht unter den Anwesenden im House of Orchideen, dieses mal jedoch das Gesicht, welches die meisten Blumates wählen würden! Die Wartezeit bei der Auszählung war mindblowend, schließlich war es soweit und Überraschung: Es erhielt wieder jede nur eine Stimme, nämlich die eigene!
- Doctor S. fuhr nun die 2. Reflexionsstufe auf (k-level 2), die hoffentlich Klarheit ins House of Orchideen bringen sollte: „Wähle das Gesicht, von dem die meisten Menschen glauben, dass es die meisten Menschen wählen würden“ Dieses mal dauerte die Wartezeit besonders lange, die Blumates hatten wenig Lust ihren eigenen Namen erneut auf den Zettel zu schreiben und suchten nach dem alten Zettel in der Abstimmungsbox. Das Ergebnis war erneut das gleiche. Vermutlich machten die beiden Reflexionsstufen nicht high genug, um das schönste Gesicht zu küren. Möglicherweise gab es auch gar kein schönstes Gesicht, sondern die Schönheit ist im Gleichgewicht…im House of Orchideen!
Der Film lief weiter und Doctor S. zeigte die Berechnung des p-beauty contest nicht länger anhand der blumigen Gesichter, sondern präsentierte Koffer mit fetten Geldscheinen und dann endlich….machten die Reflexionsstufen im House of Orchideen wieder Sinn! Die Blumates durften einen Betrag von 0 bis 100 Millies wählen und wer den Betrag tippte, den 2/3 der Anwesenden verlangt hatten, bekam dafür den kompletten Pott! Dabei nahmen die Blumates verschiedene k-level ein und berechneten eine Gleichverteilung, welche auf k-level 1 noch bei 33 Millies lag und auf k-level 2 auf 22 Millies schrumpfte. Doctor S. drehte noch weitere Runden mit den Anwesenden, die 99 Reflexionslevel entlang, bis schließlich jemand reinrief: „Ja Null!„, woraufhin der Doctor zufrieden nickte und zur nächsten Szene wechselte.
Auf den Switch2-Konsolen wurden nun einige FIFA-Demos abgespielt, pro Konsole durften sich nun zwei Blumates die JoyCons schnappen und überlegen, ob sie jeweils Links/Mitte/Recht bzw. „Oben/Mitte/Unten“ spielen wollten. Zur Einstimmung trat Nash aus dem Jahr 1950 auf den Bildschirm und verkündetete: „Meine Dissertation hatte nur 32 Seiten! Blumates, wer von euch bietet weniger!? Auf geht´s!“
Die Blumates zockten nun eine Weile FIFA gegeneinander und mussten sich dabei mit dominierten Strategien befassen, „genauer mit dem schrittweisen Ausschluss dominierter Strategien!“ Beispielsweise wurde die Strategie „M“ von Blumate 2 von der Strategie „R“ dominiert, egal welche Strategie Blumate 1 wählte. Daher wollte Blumate 2 niemals „M“ wählen. Die Blumates haben dann iterativ die dominierten Strategien eliminiert, bis ein Punkt erreicht war, von dem beide Blumates „nicht abweichen wollten, da sie sich nicht mehr besserstellen können“. Gerade als die Blumates den „Rückmatch“-Button betätigen wollten, führte Doctor S. die Blumates zurück zum Handlungsstrang – der Berechnung des „Nash–Gleichgewicht[s] in p-beauty contests„.
Es gab eine hübsche, einzupflanzende, Formel zur Berechnung dieses Gleichgewichts, die wiederum an das Spiel mit den 100 Millies angelehnt war. Wie zuvor, in der FIFA-Session gezeigt, wurde die Iterative Elimination dominierter Strategien rechnerisch ermittelt und das Nash-Gleichgewicht von 0 gezeigt. „Ja Null!“ rief die Blumate von vorhin erneut rein und erntete den Beifall der Anwesenden.
Doctor S. führte die Zuschauer in seinem Film nun in die epische Schlacht „Rationalität vs. Rationalitätserwartungen„, denn die anwesende Blumate-Gruppe „schaut nur durch die ‚econ-Brille‚ und missachtet den Fakt, dass es auch ‚non-econs‘ gibt. Mit ’non-econs‘ sind vielleicht Blumates wie Lillie gemeint, die den Film verpasst haben und das Nash-Gleichgewicht noch gar nicht berechnen konnten. Um Lillie abzuholen, könnten die Blumates aus dem Keller des House of Orchideen noch die alten Bündel mit 20 DM-Scheine holen und, wie Nagel 1995, mehrere Runden spielen, bis schrittweise das Nash-Gleichgewicht erreicht wurde. Lillie lernt die Formel also nach, während die Punktwolke pro Runde immer kleiner wird und das Gleichgewicht erreicht wurde!
Da sich aber nicht genug 20 DM-Scheine für das komplette WiPsych-Universe im Keller befanden, wurde ein weiteres Modell inmitten der Schlacht eingeführt, das Cognitive hierarchy model von Camerer, Ho & Chong. Die Filme von Camerer, Ho & Chong sind wahrscheinlich eher einem älteren Publikum des House of Orchideen zugänglich, einige Klassiker waren ‚Cheech & Chong – High im Kopf, leer im Plan‘, ‚Cheech & Chong’s kognitive Nebelfahrt‘ oder ‚Cheech & Chong 3 – Denken? Frag mal Level 0!‘.
Das zuvor vorgestellten Modell k-level-thinking: Typ k basiert auf der Annahme, das alle anderen Spieler vom Typ k-1 sind. Die Erwartungen an die Restpopluation ist daher übertrieben und so interpretierte Doctor S. eben das Cognitive hierarchy model in seinem Film, in welchem die Spieler eine „(asymptotisch) korrekte Erwartungen über die Verteilung 𝑓 𝑘 aller k-level-Typen im Spiel“ erreichen könnten. Einige Blumates reibte sich erneut die Hände, um nun endlich eine Runde Mario Kart World zu zocken, dazu kam es zunächst jedoch nicht, da Cheech & Chong noch etwas durch die Rauchwolken der Szene zu erzählen hatten:
- Sophisticated – „das ist das ‚empirisches Nash-Gleichgewicht‘, das sind also die Gamer, die einen asymptotisch korrekten belief über die Häufigkeiten aller Typen, eingeschlossen ihres eigenen Typs und Typen höherer Reflexionsstufen haben!“ Mit anderen Worten – Blumates, die bspw. harzbrutale Souleslikespiele wie „Blossom Ring“ locker durchgezockt haben!
- Semi-sophisticated – das sind wiederum Gamer, die „berücksichtigen […] Typen gleichen Ranges oder noch höhere Reflexionsebene nicht„. Diese Gamer berücksichtigen also keine Blumates, die auf genauso highem oder higherem Reflexionslevel spielen!
Das von Cheech & Chong frisch angebaute Cognitive hierarchy model floss in die Schlacht „Rationalität vs. Rationalitätserwartungen“ ein, jedoch gab es noch mehr, dass der Doctor in seinem Film darzustellen hatte, denn die bisherigen Modelle bezogen sich auf einzelne Blumates, doch wie erfolgt die Berechnung des Nash-Gleichgewichts in Blumate-Teams? Durch Tieferes Denken, denn „Gruppen erreichen früher höhere Kognitionsebenen!“ Dabei ist auch die Teamgröße relevant, da vier Blumates „tendenziell mit tieferen Werten einsteigen und sich bis zur letzten Runde näher am Nash-Gleichgewicht befinden, als Zweiergruppen und Einzelpersonen“
Um als Blumategruppe nun das Nash-Gleichgewicht schneller zu erreichen, brauchen Blumates eine Koordination über Fokal-/Schellingpunkte. Bei diesen Punkten handelt es sich um eine „natürliche/herausragende“ Option, etwa das House of Orchideen! Der Fokalpunkt bzw. das House of Orchideen, ist also das „Gleichgewicht, das aus der Wahl von ’natürlichen‘ bzw. ‚herausragenden‘ Strategien aller Spieler resultiert„. Dabei handelt es sich bei einer persönlich, individuelle herausragenden Option um eine Primary salience, während die herausragende Option der anderen Blumates als Secondary salience benannt wird. Zur Verdeutlichung durften Blumates auf der Switch2 Jahreszahlen eingeben. Dabei gab es zwei Gruppen. Die eine Gruppe durfte als Anreiz die Switch2 mit nachhause nehmen, wenn sie das Gleichgewicht ermittelten. Die andere Gruppe musste sie selber kaufen. Da es in der einen Gruppe einen höheren Anreiz gegeben hat, fand auch mehr Koordination statt und die eingegebenen Jahreszahlen waren dem Nash-Gleichgewicht ganz nah!
Die Schlacht zwischen „Rationalität vs. Rationalitätserwartungen“ erreichte allmählich ihren Höhepunkt. Damit sich die Rationalität möglichst durchsetzt, wurde ein weiteres Retro-Party-Game aus dem Jahr 1990 gestartet, das weakest link-Spiel. Blumates spielten hier in Gruppen aus n-Blumates, die jeweils einen Betrag zwischen 1 und 7 Millies investieren sollten. Die Auszahlung wäre eine ‚Funktion der eigenen Wahl und dem Minimum aus allen Werten der Mitspielenden – sozusagen das schwächste Glied‚. Wenn also alle Blumates 7 Millis investieren würden, dann gibt es höchsten Cash für alle! Wenn jedoch eine Blumate weniger investiert, dann erhalten alle etwas weniger Millis zurück. Die weakest blumate link wäre dann eine, die nur eine Milli investiert, um eine safe Auszahlung zu erhalten, weil sie vielleicht den anderen Blumates nicht traut. „Voll die O-Ring production function!“ – rief eine der Blumates, als diese ihre Millis verzockt hatte! Es wurden im weiteren Verlauf verschiedene Gruppengrößen ausprobiert und festgestellt, dass die Koordination zwischen den Blumates mit steigendem n ab einer kritischen Größe von 8 zusammenbrach.
Gerade als die Blumates an ihrem Respekt voreinander zweifelten, kehrte Lillie in den Club zurück und überreichte einen Weber aus dem Jahre 2006. Dieser Weber 2006 „präsentiert einen Weg, das massive Erodieren des Pareto-effizienten Gleichgewichts über Normvorgaben zu verhindern“. Etwas krasser gesagt – da nun Lillie, als Neuankömmling in diesem Spiel, die Historie der bisherigen Entscheidungen präsentiert bekam und ein „vertrauenswürdiges“ Umfeld vorfand, wurden in dieser Gruppe höhere Ergebnisse erreicht! Lillie schnappte sich daraufhin den Koffer mit den frisch gewonnenen Millies, verabschiedete sich mit einem: „Ich suche weiter nach dem Saft!“ und lies die Blumates etwas iritiert zurück.
Der Film mündete allmählich in die letzten Szenen der Schlacht – dem Markteintrittsspiel. Das Markteintrittsspiel wurde von einem kurzen Cameo-Auftritt des „Update Available – Macrium Reflect“-Popups begleitet und Doctor S. stellte erneut die Frage: „Soll ich da jetzt draufdrücken?“. Doch die Blumates ergriffen bereits die Konsolen um das Markteintrittsspiel zu starten. Jede Runde des Markteintrittsspiels begann mit einer Marktkapazität c und die Blumates mussten entscheiden, ob sie in den Markt eintreten oder lieber einen Betrag v erhalten, um damit Mario Kart World zocken zu können. Der Markteintritt war mit Eintrittskosten h_i verbunden. Die Challange war, dass der Markt übersättigt werden würden, wenn zuviele Blumates eintreten würden. Um hier das Nash-Gleichgewicht zu berechnen und also entscheiden zu können, ob der Markteintritt korrekt ist, konnten reine oder gemischte Strategien angewendet werden. Bei den gemischte Strategie war der Markteintritt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit berücksichtigt. Anhand dieses Spiels konnten die Blumates nun das optimale Gleichgewicht bestimmen: ein Teil freute sich über neues Business während die anderen zufrieden Mario Kart World zocken konnten!
Allmälich waren die Akkus der Switch2-Konsolen auf Reserve und auch Doctor S. hatte in seinem Film fast alles gegeben, was zum Thema Interaktionen & Rationalitätserwartungen in knapp 57 Minuten zu sagen war. Der Film endete mit einem Resümee darüber, dass es „Hohe Relevanz [hätte], das Verhalten anderer zu antizipieren & im eigenen Handeln zu berücksichtigen!“
Der Film endete schließlich, die Blüten des Abspanns rieselten seicht herunter und die Blumates beklatschten und bejubelten den neuen Doctor S. Film bis in die frühen Morgenstunden! Was für ein reizender Abend!
Blumates, vielen Dank für den schönen Filmabend zur Vorlesung 10! Schaut gerne noch in unseren Merch-Shop, dort könnt ihr euch den Fokalpunkt besorgen!
Wir freuen uns schon auf das nächste Event mit euch im House of Orchideen!
P.S. Der Zeiger steht jetzt auf Vorlesung 11!

Schreibe einen Kommentar