Unit one, Session Eleven: (Always look on the bright side of..) Soziale Präferenzen!

Hey-Ho, let´s flow! – Blumates, Einführung in die Wirtschaftspsychologie-Beleger- und Blumengang-Followerinnen!

Es ist vollbracht – das große KE-Finale der Konsumenten- und Entscheidungspsychologie liegt hinter uns und wurde im gesamten WiPsychUniverse exzessiv bei großen Public-Viewing-Veranstaltungen mitverfolgt und gefeiert – der beste Ort, um dabei gewesen zu sein, war natürlich das House of Orchideen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich jemand zwischenzeitlich auf einem anderen Planeten befunden hat, berichtet eure Blumengang-Crew an dieser Stelle noch einmal aus der elektrisierenden Begegnung „Dark Side vs. Bright Side of soziale Präferenzen!“

Dabei stand auch diese Veranstaltung, im House of Orchideen, weiterhin unter keinem guten Glow, denn weder unsere Saft-Dealerin, noch Lilly, hatten sich gemeldet und spätestens am Freitagabend waren die letzten Reserven Mango Maracuja erschöpft. Die Blumates haben trotzdem für euch weitergemacht und dieses mal Outdoor Public Viewing im Garten neben House of Orchideen vorbereitet und hierzu Bildschirme und Pavillions aufgestellt. Für die Übertragung auf den Bildschirmen waren Akkus vorhanden, die schon die ganze Woche mit Solar aufgeladen wurden.

Rechtzeitig zum Beginn waren nahezu alle Blumates aus den letzten Vorlesungen am Start, um das Finale mitzuverfolgen. Mit dem Start der Live-Übertragung wurde die Arena gezeigt, auf der sich die Spielenden beider Mannschaften auf das Spielfeld bewegt und sich für die Hymne der Grundannahmen der Standardökonomie aufstellten. Während einige, der am House of Orchideen zuschauenden Blumates noch lässig den einen oder anderen Deal einfädelten, hatten sich die meisten Blumates respektvol erhoben, um die Zeilen der Standardökonomie mitzusingen: „Homo Ökonomikus: Rationalität & strenge Eigennutzorientierung!“ Bekanntermaßen erzählt die Hymne von Schwierigkeiten bei der Erklärung von Alltagsphänomenen, etwa wenn Blumates sich „öffentlich in sozialen Projekten [engagieren]; auch um Anerkennung zu erhalten!“, da das WiPsych-Universe strenge Eigennutzorientierung unterstellen würde. Auf dem Höhepunkt der Standardökonomie-Hymne erschalte, noch weit vom House of Orchideen entfernt, der gesungene Refrain: „Soziale Präferenzen: Motivation von Menschen, die über den reinen (materiellen) Eigennutz hinausgeht!“ Und das finale Spiel dieser Kurseinheit wurde, am House of Orchideen, mit einem tosenden Applaus eröffnet!

Als nächstes betrat nun Doctor S. – Schiedsrichter der finalen Begegnung „Dark Side vs. Bright Side of Soziale Präferenzen!“ das Spielfeld und stellte dem Publikum nacheinander beide Seiten vor: „Beginnen möchte ich mit den guten Seiten, der bright side von sozialen Präferenzen.“

Die bright side von Sozialen Präferenzen galt als „Bloomdog“ und hatte daher bei den Blumates viele Sympathisantinnen gefunden, welche ihre Lieblingsmannschaft mit lauten „From the shadow to the sun – Bright Side’s be the one!”-Chants anfeuerten. Um den Blumates und dem gesamten WiPsych-Universe die Kraft der bright side zu demonstrieren, forderte der Schiedrichter die bright side zu einem interaktiven Diktatorspiel auf, an welchem sich auch die Blumates am House of Orchideen beteiligten. Bei diesem Diktatorspiel entschied ein Sender („Diktator„) über die Aufteilung eines bestimmten Geldbetrags (10 Millis), zwischen ihm und einer passiven Blumate, die Receiverin. Gemäß der zuvor angeklungenen Hymne, wären Blumates streng eigennutzorientiert und würden, als Diktator, alle Millis für sich behalten und der Receiver-Blumate gar nichts abgeben. Die Spielerinnen der bright side auf dem Bildschirm zeigten daraufhin viele Powerpoints mit Diagramme und bewiesen ihren Fans, dass Blumate-Diktatorinnen etwa 20 bis 30% der Gesamtsumme abgegeben hätten, wobei der 50-50 Split eine „relativ starke Norm zu sein“ scheint. Die Slides zeigten außerdem, dass die Höhe der Millies auch kulturabhängig wäre, im Diktatorspiel.

Der Schiedrichter Doctor S. erkärte außerdem weitere Varianten des Diktatorspiels, nämlich Spiele mit eingeschränkter Wahlmöglichkeiten, das ist wenn Blumate-Diktatorin nicht frei entscheiden kann, wie sie die Millis aufteilt, sondern nur bestimmte Möglichkeiten wie „Fifty-Fifty“, „Alles“ oder „Nichts“ wählen kann. Es gäbe außerdem eine Variante mit einer Take-Option, die es Blumate-Diktatorin erlaubt, noch weniger zu geben, also einen Betrag von der Receiverin zu nehmen.

Die Blumates wollten – vor dem finalen Match – noch mehr von ihrer Lieblingsmannschaft, der bright side, sehen und so erlaubte der Doctor eine weitere Darbietung – die des Trust Games. Die Blumates durften wieder interaktiv mitmachen und jeweils ein Päärchen von zwei Blumates hatten Koffer mit 10 Millis parat und sich wieder zufällig als Investor und Receiver aufgeteilt. Beim Trust Game sendete die Investorin zunächst einen Betrag von 0 bis 10 Millis und behält den Rest für sich. Die Receiverin bekommt den Betrag x, den die Investorin gesendet hat. Dieser Betrag wird, im House of Orchideen – jedoch mit Blumenkraft verdreifacht. Die Receiverin kann nun entscheiden, ob sie der Investorin einen Betrag y zurücksendet. Dabei „repräsentiert [x] Vertrauen, 𝑦 Vertrauenswürdigkeit!“. Da den Blumates, gemäß der Hymne, strenge Eigennutzorientierung und Rationalität unterstellt wurde, müsste die Investorin davon ausgehen, das die Receiverin alle Millis für sich behalten würde, und somit keine Milli investieren. Der Schiedrichter hatte in diesen Fall dann die Darbietung mit einem „Ineffizientem Gleichgewicht!“ unterbrochen, da ohne den Einsatz der Blumenkraft keine Millis verdreifacht wurden. Die bright side hatte die Interaktionen ihrer Zuschauer aufmerksam beobachtet und die Ergebnisse auf weiteren Slides präsentiert:

  • der Anteil des Betrags, den die Blumates-Investorin weitergeben hat, wäre im Mittel bei 0,5% und der mittlere Wert, den die Blumate-Receiverin zurückgibt, bei 0,37%.
  • der Payoff der Blumate-Investorin läge demnach bei 10,55 Millis
  • der Payoff der Blumate-Receiverin läge bei 9,45 Millis

Die bridght side beende die Darbietung mit einem kurzen Fazit zum Trustgame: „die Auszahlungen liegen sehr nah bei einer gleichmäßigen Auszahlung. Es ist kein reiner Eigennutz, sondern es ist Kooperation, die wir hier im House of Orchideen sehen!“.

Der Schiedrichter nickte und stellte als nächstes die Kontrahenten vor, dessen Auftritt mit dem Song des Imperial March aus Star Wars begleitet wurden. Dabei blickten die Spieler der „dark side of Soziale Präferenzen“ recht emotionslos in die Kamera und trugen schwere Koffer mit dicken Geldbeträgen, welche sie, auf dem Höhepunkt des Imperial Marches, gleichzeitig triumpfierend nach oben schwenkten! In diesem Moment schien sich das gesamte WiPsych-Universe in zwei Lager zu teilen und entsprechend laut ihrer Lieblingsmannschaft zuzurufen. Seitens der Bright-Side lauteten die Sprechchöre: „Darkness fades – Bright Side stays!“ – dem entgegneten, lässig aber laut, die Anhänger der dark side: „Beauty grows in shadow too – Dark Side, we’re here for you!“

Auch die Dark Side wurde von Schiedrichter Doctor S. zu einem interaktiven Spiel, zur Demonstration ihrer Stärke, aufgerufen, dem klassischen Ultimatumspiel von Güth et al. 1982. Die Darkside startete, wie angeordnet, mit ihrer Darbietung und die Blumates folgten den Anweisungen und teilte sich erneut auf, dieses mal in Blumate-proposer und Blumate-receiver. Die Blumate-proposerin entscheidete über die Aufteilung eines Gutes G (=Anzahl Millis aus Dark-Side-Koffer) und die Blumate-Receiverin entscheidete über die Annahme. Nur wenn die Blumate-Receiverin annimmt, dürften beide Blumates die Millis behalten (Take-it or leave-it offer). Auch die Dark Side erinnerte an die Hymne, der strengen Eigennutzorientierung + Rationalität, die aussagt, dass die Blumate-Proposerin den Mindestbetrag vorschlagen müsste und die Blumate-Receiverin diesen in jedem Fall annehmen würde. Dies wäre ein „teilspielperfektes Nash-Gleichgewicht!

Die Blumates führten nun einige Zeit das Ultimatumspiel aus, welches von der Dark Side aufmerksam protokolliert wurde. Am Ende präsentierte die Dark Side die empirische Wirklichkeit des Ultimatumspiels auf Slides, wonach Blumate-Proposerinnen i. d. R. 40 bis 50% der Millis weitergaben, da Blumate-Receiverinnen bei geringeren Anteilen zunehmend das Angebot ablehnten. Die Annahmeraten wären nahe Null für Angebote < 20%. Das WiPsych-Universe schaute etwas ungläubig auf die Slides und es waren vereinzelt „Shine or shadow?!“-Rufe zu hören. Der Schiedrichter Doctor S. lies die Slide weiterhin zu, forderte jedoch von der Dark Side die Nennung weiterer Varianten, welche unverzüglich genannt wurden:

  • Entitlement effect: Blumates, die in vorherigen Ultimatumspielrunden großzügige Angebote gemacht haben, senkten nun ihre Angebote, da sie sich berechtigt fühlten, mehr zu behalten.
  • Wiederholte Spiele: bei weiteren Spielrunden wurden weniger „unfaire“ Angebote angenommen.
  • Proposer- oder Receiver-Competition: Es gab mehrere Proposerinnen oder Receiverinnen und es kam zu einer starken Abweichung der 50% Norm, da vielleicht andere Proposerinnen besseres Angebot auf den Tisch legte oder andere Receiverinnen sich den Deal trotzdem schnappten.

Endlich begann das große Finale zwischen der bright side und der dark side of Soziale Präferenzen. Die erste Begegnung müdete im Öffentliche Güter Spiel (auch: Public Good Game). In diesem Zusammenspiel geht es einerseits um die „Kooperationsbereitschaft, die Berücksichtigung der Interessen anderer, aber auch die Neigung, unfaires Verhalten zu bestrafen.“ Die N Spieler erhalten nun eine Ausstattung A und konnten diese in ein öffentliches Gut investieren. Die Summe aus diesen Investitionen wurden daraufhin mit einem Faktor m multipliziert und gleichmäßig an alle Spielenden ausgezahlt. Schon früh unterbrach der Schiedrichter die Begegnung und zeigte mehreren Mitspielenden die gelbe Karte: !ABWEICHUNG ZUR VORLESUNG! und erklärte: „Es gelte 1<𝑚<𝑁. Die Summe der Beiträge, die jeder leistet in das öffentliche Gut, wird multipliziert mit 𝑚 und nachher in der einfachsten Variante gleichmäßig an die Spieler ausgezahlt!“

Die Mannschaften nahmen eine kurze Auszeit und berateten sich; einige Sätzen wurden mitübertragen: „Wenn ich Blumate i bin, welchen Betrag 𝑥_𝑖 sollte ich wählen? Wenn ich einen Betrag 𝑥_𝑖 investiere, dann tut mir das erstmal weh. Er fließt andererseits aber in den ‚Topf‘ ein und wird darin mit 𝑚 multipliziert!“ Ein anderer Mitspieler antwortete: „Den 1 Euro, den ich ausgebe, habe ich dann nicht mehr. Und was kriege ich zurück? 1/𝑁*∙𝑚*∙1.“ Dem Schiedsrichter zu folge wäre der Payoff einer marginalen Erhöhung demnach < 0 für m<N. „Ja NULL!“ gröllte mal wieder einer der anwesenden Blumates am House of Orchideen!

Ein Spannungsfeld im Öffentliche Güter Spiel ist das Soziales Dilemma / Trittbrettfahrerproblem, da das Spiel so designt ist, dass es für Spielende besser ist, wenn die restliche Mannschaft investiert, während der Spielende selbst alles für sich behält.

Der Schiedsrichter Doctor S. erkannte das soziale Dilemma schon kurz nach Beginn der Begegnung, unterbrach erneut und zeigte mehreren Mitspielenden die rote Karte. Es wurde nun das öffentliche Güter-Spiel mit Bestrafung nach Fehr & Gächter 2000 gespielt. In dieser Spielvariante wurde eine zweite Stufe eingeführt und die Investitionen der Spielenden wurden aufgedeckt. Dabei haben Spielende Strafpunkte von anderen Spielern erhalten, welche die Auszahlung an diese reduzierte.

Die Begegnung wurde fortgesetzt, aber die Hymnie der strengen Eigennutzorientierung und Rationalität wirkte weiterhin nach, denn selbst bei dem öffentlichen Güter-Spiel mit Bestrafung galt, dass ein Spielender nur die Auszahlung verlieren würde, aber „nichts zu geben bleibt eine dominante Strategie“

Der Schiedsrichter Doctor S. bestand auf ein sauberes Spiel mit optimalen Auszahlungen und forderte beide Mannschaften zu Wechselstrategien auf. So wurde eine Kalibirierung nach Fehr & Gächter (2000) ausgeführt und festgestellt, wie sich die Investitionsbereischaft verhält, wenn es sich um ein one-shot-game handelt (also Gruppenmitglieder wechseln) oder diese Gruppen konstant blieben. Der weitere Spielverlauf wurde in zwei Phasen aufgeteilt, in einen Teil ohne Strafen und in einen Teil mit Strafen. Gemäß Fehr & Gächter wurde gezeigt, dass das Partner-Setting einen positiven Effekt auf die Investitionsbereitschaft hatte, da sich die Gruppe über die Zeit besser kannte.

In dem Spielabschnitt, in dem keine Strafen hinsichtlich der Investitionsbereitschaft erlassen wurden, starteten die Gruppen mit einem hohen Betrag, der in das öffentliche Gut investiert wurde, dieser sank jedoch in den kommenden Runden, da immer auch ein Trittbrettfahrer dabei gewesen war.

Im nächsten Spielabschnitt wurden wieder Strafen erlassen. In diesen Runden wurden jedoch hohe Auszahlungen erreicht. In den Gruppen, in denen keine Wechsel der Mitspielenden stattfand, hatte sogar jede Blumates alles investiert und eine optimale Auszahlung erhalten.

Die Begegnung zwischen der bright und der dark side of Soziale Präferenzen hatte sich nun gedreht und der Schiedrichter Doctor S. musste keine gelben und roten Karten mehr zeigen. Die Begegnung wurde jedoch schon bald von der Halbzeitpause und einer angemessen Darbietung der Reziproziät unterbrochen. Bei dieser Halbzeitshow betraten Fehr & Gächter die Bühne und befragte das Publikum: „Wisst ihr alle, was die Ergebnisse treibt?“ und einige Blumates chanteten voreilig: „Mango Maracuja!“ woraufhin sich Fehr & Gächter kurz etwas verdutzt ansahen und dann dem Publik zuriefen: „Reziprozität – das Prinzip des gegenseitigen Gebens und Nehmens in sozialen Interaktionen“. Es folgte eine kurze Darbietung zur Positive Reziprozität – das ist die Belohnung für freundliches Verhalten, wie es zuvor etwa beim Trust Game gezeigt wurde. Außerdem wurde die Negative Reziprozität vorgestellt, also die Bestrafung unfreundlichen Verhaltens, wie es zuletzt beim öffentliche Güter Spiel gezeigt wurde. Dies müdetete in der Erkenntnis, dass Menschen bedingte Kooperateure wären, also ein größerer Teil nett wäre, wenn andere auch nett zu ihnen sind.

Die Halbzeitshow wurde um einige ökonomische Implikationen erweitert, die Fairnesserwartungen auf der Nachfrageseite demonstrierten. Im Vergleich mit dem Ultimatumspiel könnte ein „als unfair empfundenes Ausnutzen von Marktmacht [..] ‚bestraft‘ werden“. In diesem Zusammenhang wurden zwei Effekte präsentiert, zunächst die Framing-Effekte. Es wurde gezeigt, dass ein Autohändler aufgrund der Knappheit eines Produktes, den Preis um 200 € erhöht wollte, was auf Nachfrageseite als unfair empfunden werden würde. Es wurde stattdessen ein Framingeffekt genutzt und die Preiserhöhung wurde „anders eingerahmt“, und der neue Preis wurde wieder auf den Listenpreis zurückgesetzt, was von der Nachfrageseite als weniger unfair empfunden wurde.

Der zweite vorgestellte Effekt war der Endowment effect oder Ausstattungseffekt, bei dem es ebenfalls Fairness-Erwartungen geben würde. Hier ginge es darum, dass sich Käufer und Verkäufer an die üblichen Handelsbedingungen gewöhnt hätten und eine Änderung als Verlust empfinden würde. Der Status Quo würde somit als Referenzpunkt gesehen werden und aufgrund der Loss Aversion würde eine Abweichung in die Verlustrichtung schwerer wiegen, als ein Gewinn.

Die Halbzeitpause war vorbei und beide Mannschaften betraten wieder das Spielfeld. Es war im Allgemeinen nun von einem Strategiewechsel auf Grundlage der Fairness-Theorien auszugehen. Die Bright Side begann mit dem ersten Spielzug und stütze sich auf die Fairness Theorie nach Fehr & Schmidt, 1999. Dabei wurde „das Konzept der Nutzenfunktion [..] erweiter[t], um das Verhalten von Menschen […] zu erklären“. Der Homo oeconomikus wurde sozusagen „gepimpt“ und mit der Ungleichheitsinversion bestückt, um eine gleichmäßige Auszahlung zu erhalten. Dabei wurde die Nutzenfunktion so „gepimpt“, dass zwei zusätzliche Terme mit Sensitivtiätsparameter eingeführt wurden. Der zweite Term zeigte, das was der „Gegenüber hat“ und war mit einem Sensitivitätsparameter 𝛼 gewichtet. Dieser Term fängt also den Neid ein. Der dritte Termin dreht die Differenz um, also das was der Spielende im Vergleich zu dem Gegenüber hat, dieser Term wird mit einem Sensitivitätsparameter 𝛽 gewichtet und misst die Schuld.

Die dark Side der sozialen Präferenzen setzte hingegen auf Bolton & Ockenfels 2000 und spielten die Fairnesstheorie ERC. Bei dieser Fairnesstheorie maximieren die Agenten über den absoluten sowie den relativen Payoff. Bei dieser Theorie würde somit eine Symmetrische Ablehnung von Ungleichheit ausgeführt werden. Die ERC-Theorie orientierte sich an Durchschnittszahlungen, während bei Fehr & Schmidt ein paarweiser Vergleich ausgeführt werden würde, welcher auf eine gleichmäßige Verteilung abzielte.

Die Blumates wurden zu einem weiteren interaktiven Spiel, dem Taxation Game aufgerufen, bei dem sich jeweils Gruppen aus drei Blumates zusammentaten und die Position einer „reichen“ (Blumate 1) und „armen“ (Blumate 3), sowie einer mit einem „mittleren Einkommen“ (Blumate 2) einnahmen. Bei diesem Spiel gab es drei Szenarien, in welchen ein Einkommen auf die drei Blumates verteilt wurden und es wurden daraufhin beide Fairnesstheorien geprüft. Die Schiedrichter beobachtete das Taxation Game und verkündete unter Zuhilfenahme von Engelmann & Strobel: F-S besser als ERC! Diese Runde hatte somit die Bright Side für sich entschieden! Die Blumates chanteten: “Bloom! Boom! Bright Side bloom!”

Die Dark side nahm eine weitere Auszeit und beratete den nächsten Spielzug. Das Spiel setzte sich kurz darauf fort und in den Augen der Spielenden der Dark side war ein deutlich warmes Glühen zu erkennen. Einige Anhänger der Bright Side riefen entsetzt: „Unreiner Altriuismus!„, während die Fans der Dark side entschlossener als je zuvor riefen: „From the dusk, we bloom with reason!“ Einige Blumates schauten den Schiedrichter auffordern an, doch dieser lies die Dark Side gewähren und erklärte den puren Altriuismus mit den Worten: „Das eine kann eine grundsätzliche Hilfsbereitschaft sein…Ich möchte nicht, dass andere weniger haben, ich möchte, dass andere mehr haben.“, jedoch bezüglich des unreinen Altruismus führte er zusätzlich aus: „Andreoni (1990) nennt das den Warm Glow, also das ‚warme Glühen‘, was wir empfinden, wenn wir anderen helfen / anderen was geben (Joy of Giving)…Dies Prinzip lässt sich als indirekten Reziprozität charakterisieren!“

Die Bright side hatte offenbar auf den reinen Altruismus gesetzt. Die Spieler der Bright side würde sich also nicht an dem eigenen Spendenbetrag erfreuen, sondern der Fokus wäre auf das große G – das öffentliche Gut gerichtet. Dies hatte jedoch zur Folge, dass die Spendenbereitschaft nachlasse, wenn das öffentliche Gut ohne den eigenen Beitrag gespendet werden würde. Es handelte sich um eine Verdrängung („crowding out“). Die Dark side hingegen profitierte von dem „warm Glow“ des unreinen Altriuismus, welcher mit dem Sensitivitätsparameter 𝜆 bestimmt wurde. Ihre Spendenbeträge waren daher, aufgrund des „Warm Glow“s höher d. h. „der unreine Altruismus, [ist] doch ein wesentlicher Treiber für prosoziales Verhalten“! Das war der Ausgleich für die Dark Side! Einige Dark Siders riefen: „Is the sun gone?”, was von den Fans der bright side mit einem: „Never long!“ quittiert wurde.

Der Schiedsrichter Doctor S. betrat die Mitte des Spielfeldes, auf dem sich die erhitzten Gemüter beider Mannschaften gegenüber standen. Er erläuterte nun die Sozialen Normen, welche das pro-soziale Verhalten formen sollten. Die sozialen Normen gäben, seiner Ausführung nach, einen sozialen Referenzpunkt vor, dessen Abweichung mentale Kosten erzeugen würde. Der Schiedsrichter erinnerte an das Diktatorspiel und führte die Option „Nehmen“ ein. Während es zuvor das Gemeinste war, nicht zu geben, verschob sich die Skala nun in den dunklen Bereich, was die Bereitschaft für einen Transfer reduzieren sollte. Die Blicke einiger Spieler der Dark Side streiften die Spieler der bright side bedächtig. Ein größerer Teil der Dark Side war jedoch weiterhin entschlossen, den finalen Spielzug durchzuziehen. Der Schiedrichter erinnerte schließlich noch daran, dass Korruptionsskandale die Neigung zu Ladendiebstählen erhöhte und erklärte dies mit einem Spill-Over.

Das Spiel mündete nun in die letzte Phase, die darüber entscheiden sollte, welche der Mannschaften als Sieger hervorgehen würde, die Bright side oder die Dark side. Die Blumates am House of Orchideen waren angespannt wie nie zuvor, man konnte in diesen Momenten das Knacken einer Wurzel hören. Der Schiedrichter Doctor S. forderte die Spieler auf zum „Split or Steal„-Spiel nach Van den Assem, Van Dolder& Thaler (2012). Das Spiel war an das Gefangendilemma angelehnt, wonach zwei Spieler die Möglichkeit haben, sich einen Jackpot mit bis zu 175 Millis zu teilen, in dem beide „Split“ wählten. Wenn sich nur ein Spieler entschied „Steal“ zu wählen, würde dieser alle Millis krallen. Würden beide Spieler „Steal“ wählen, gäbe es keine Millis für beide Blumates.

Die Blumates waren noch einmal eingeladen, sich an dem Spiel „Split or Steal“ interaktiv zu beteiligen und führten es untereinenader in zweier Gruppen aus. Dabei wurde festgestellt, dass die Kooperationsbereitschaft bei kleineren Beträgen zunächst hoch war, also 70% Split wählten, da ja auch andere Blumates zuschauten und ggfls. ein „Split“ erwartet wurde. Aber ab einer gewissen Anzahl von Millis geb es einen Drop und einige Blumates wählten mit der Anmerkung „serious money“ den „Steal“-Ball!

In späteren Spielrunden wurde die Möglichkeit eingeführt, nicht-bindende Absprachen zu treffen, wonach die Spielenden bspw. ein promise geben konnten, den „Split“-Ball zu wählen. Dies erhöhte, laut Beobachtung, die Kooperationsbereitschaft um 31 Prozentpunkte. Obwohl einige Blumates sich an ihr promise nicht hielten, war dies in späteren Spielrunden kaum ein Nachteil, da das Lügen wohl als Teil des Spiels verstanden wurde.

Nun kam es endlich zum Finale zwischen den Kapitän der bright side und der dark side of Soziale Präferenzen und der Schiedsrichter fordere beide ultimativ dazu auf, ihren Ball zu wählen und über den Jackpot mit den 175 Millis zu entscheiden. Der Kapitän der bright side schlug vor: „Machten wir Fifty-Fifty?“ während der Kapitän der dark side versprach: „Ich werde steal wählen!“

Die bright side war etwas irritiert. Wenn die dark side steal wählen würde, mussten sie ebenfalls steal wählen, sonst würde die dark side alle Millis erhalten, die bright side jedoch nichts!“ – „Serious money!“ wiederholte der Kapitän der bright side in Richtung seines Gegners und wählte seinen Ball. Die Dark side tat es ihm gleich. Und beide Bälle wurden nun vom Schiedsrichter Doctor S. begutachtet. Dabei setzte eine nervenaufreibende Pause an und die Chants der Blumates im House of Orchideen wurden immer lautet: „Grow together – Split forever!“. Diese Chants wurden von der Dark side mit: „Why split the light – when we can steal the sun?“ beantwortet. Die Sprechchöre verstummten dann schnell, als der Schiedsrichter die Entscheidung verkündete: „Es ist SPLIT!“

Und das gesamte WiPsych-Universum jubelte euphorisch aufgrund des unerwarteten Ergebnisses! Die Kapitäne reichten sich unter Tränen die Hand und die beiden Mannschaften stürmen aufgrund des hohen Payoffs aufeinander zu, um die Spielzüge ihres Gegenübers anzuerkennen. Auch am House of Orchideen setzte ein Sturm aus Blütenstaub und Stolz ein – der Garten und das House erblühte im Chor des Sieges der sozialen Präferenzen. Einige Blumates verstanden noch gar nicht, wie es zu einem „Split“ kommen konnten und es wurde bald erklärt: „Es war doch bekannt, dass die Dark side log!“ und im weiteren Verlauf wurde es wohl verstanden. Der Schiedsrichter erhob zum Abschluss dieser Begegnung die Arme der beiden Mannschaftskapitäne triumpfierend und signalisierte offiziell als Ergebnis: Unentschieden! Damit lag das Spielergebnis vor und eine großartige Live-Übertragung endete.

Am House of Orchideen wurde noch die ganze Nacht bis zum früheren Morgen der Sieg gefeiert. Es war erneut erneut eine großartige Veranstaltung am House of Orchideen.

Dann…etliche Stunden später….am Sonntagvormitag, als die meisten Blumates schon schon längst zuhause ausruhten, waren noch einige aus der Blumengang-Crew am Garten des House of Orchideen um aufzuräumen. Gerade als sich die Crew verabschieden wollte, näherte sich jenes Taxi, welches bei schlechtem Wetter schwer zu bestellen war. Und aus diesem Taxi entsprangen zwei weibliche Blumates und näherten sich dem House of Orchideen. Eine rief: „Blumates, seid ihr noch im Flow?“ und einer der sehr erschöpften Crewmitglieder rieb sich die Augen und fragte: „Lillie bist du das? Du bist es wirklich! Wow…. Aber wen hast du da dabei?“ Lillie war etwas verwundert… scheinbar war die Crew wirklich sehr erschöpft, weshalb sie verkündete: „Na Blümchen – unsere Dealerin!“ Die Blumengang war für einen Moment wie erstart und stellte dann fest: „Wir haben wieder Mango Maracuja – im Haus of Orchideen!!!“

Und die Blumengang sollten Lillie und Blümchen noch lange Zeit dankbar sein!

Blumates, WiPsych-Universe, Doctor S – vielen Dank für euren Support! Schaut unbedingt noch in unseren Merch-Shop und holt euch den „Warm Glow!“ Wir sehen uns hoffentlich bald mal wieder – im House of Orchideen!

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